Plot:: Invited to a rest home to explore their sexual issues, three women spend their days and nights trying to tame their inner demons. Under the detached supervision of a German therapist and a considerate social worker, the group attempts to maintain a delicate balance. For the young Geisha, somber Léonie and unpredictable Eugénie, it’s a chance to get away from the noise, to engage with the present, and think about the future.

26 Tage verbringen drei hypersexuelle Frauen in einem ruhigen Haus am See: Léonie (nüchtern), Eugénie (impulsiv) und Gaëlle aka Geisha (kokett). Sie sind freiwillig hier, betreut von einem Sozialarbeiter und in loser Supervision durch eine Therapeutin. Die Devise lautet: Hypersexualität ist keine Krankheit. Das Experiment ist nicht auf Heilung aus, sondern ermöglicht die offene Erkundung und Reflexion von Begehrenserfahrungen, -formen und -abgründen. Dies findet halb nackt und bekleidet, verbal und körperlich, imaginär und real statt. Dass das Projektpersonal wenn nicht affiziert, so doch tangiert wird, überrascht wenig und deckt sich mit der Situation der Zuschauer:innen.
Wie keinem zweiten Player im Gegenwartskino gelingt es Denis Côté, dynamische filmische Räume zu schaffen (Sets, Settings, Konstellationen), in denen sich Erfahrungen (psychische, physische, intellektuelle) als Spiel betrachten lassen und gerade dadurch dem Realen auf der Spur sind. Mal diskret auf Abstand, dann grenzüberschreitend nah tanzt die Kamera um die Akteurinnen dieses Reigens von Trauma und Lust. Die Norm wird dekonstruiert, die Gegenwart spürbar, die Zukunft denkbar. Das Kino ist: Vibration.

Berlinale 2022